Die ersten zwei Monate
Kalt, hell – alles ist vollkommen anders. Das abenteuerliche Leben außerhalb von Mamas Bauch. Die Welt deines Babys ist komplett auf den Kopf gestellt. Und das im wörtlichen Sinn. Babys müssen nämlich erst lernen, das durch Brechung auf der Netzhaut verkehrt auftreffende Bild richtig "umzurechnen".
Sinnesentwicklung unterstützen durch soziales Spiel
Nach der Geburt bilden sich allmählich die Fähigkeiten aus, die dein Baby benötigt, um sich an die Umgebung anzupassen und zu Recht zu finden. Die anfängliche Fähigkeit, Sinnesreize zu empfangen und sich auszudrücken, ist noch wenig entwickelt. Sinnesreize sind Sehen, Hören, Tasten, Schmecken und Riechen. In den ersten Lebenswochen brauchen Babys viel Zeit, um einen Reiz aufzunehmen und zu verarbeiten.
Wie kannst du deinem Baby helfen?
Nimm auf seinen derzeitigen Fähigkeiten Rücksicht. Der gebotene Reiz muss stark genug sein, lange andauern und wiederholt auftreten. Das bedeutet: Übertreibe, sei langsam, vereinfache und wiederhole öfter. Wenn du dir und deinem Baby durch das sogenannte "soziale Spiel" begegnest, stehen die Chancen gut, dass dein Kind mitspielt und dein Spiel aus Überforderung nicht verweigert.
Anregung zum Sehen
Wie oben erwähnt, muss dein Baby seine Sehfähigkeit erst entwickeln. Du kannst es unterstützen, indem du ihm etwas zum Schauen bereitstellst - es ist hier noch ganz auf deine Hilfe angewiesen, denn es kann sich ja noch nichts selbst herbeischaffen. Das kann ganz simpel dein Gesicht oder deine Hand sein. Übertreibe deine Mimik, indem du große Mund- und Zungenbewegungen machst. Bewege deine Finger und lass dein Baby dabei zuschauen.
TIPP: Die Anregung sollte nicht zu lange sein - dafür aber in optimaler Entfernung von 20-30 cm (soweit kann dein Baby jetzt sehen).
Anregung zum Hören
Raschle mit einem Stück Papier oder sanft mit dem Schlüsselbund. Oder verwende beispielsweise eine Babyrassel mit einem feinen Glöckchen.
Du kannst auch mit deiner Stimme spielen. Oder deinem Baby einfach laut erzählen, was du siehst und was du gerade machst. Babys lieben menschliche Stimmen. Besonders wenn die Stimme hoch (Frauenstimmen interessanter als Männerstimmen) ist. Die Worte sind für den Säugling noch ohne Bedeutung, aber der Tonfall und der Ausdruck sind besonders reizvoll.
Anregung zum Tasten
Besonders wichtig sind jetzt Nähe, Gelegenheit zum Anschmiegen und Kuscheln sowie Zuwendung während des Wachseins. Auch sanfte Babymassagen und spielerisches Turnen fördern die Entwicklung des Tastsinns und der motorischen Entwicklung und festigen die Beziehung zwischen dir und deinem Baby.
Dein Säugling genießt und profitiert auch von der Veränderung der Lage im Raum, indem du ihm Bauchlage und Rückenlage abwechselnd anbietest. Du kannst dein Baby auch auf die Schulter legen und dabei nicht vergessen, seinen Hinterkopf zu stützen.
Achtung: Noch nicht in aufrechte Sitzposition, sondern höchstens in eine halbaufrechte Position bringen! Der Rücken des Babys ist noch zu schwach und kann sich noch nicht selbst aufrecht halten.
Soziales Spiel - von Mama zu Baby verschieden
Jede Mutter und auch jedes Kind haben unterschiedliche sinnliche Wahrnehmungsmöglichkeiten. Manche haben einen besseren Tastsinn, manche eine ausgeprägtere Mimik oder eine vielfältige Stimme.
Beobachte, wie du mit deinem Schatz am besten kommunizierst und wie sich die spielerische Begegnung zwischen dir und deinem Baby entwickelt. Eltern haben übrigens eine angeborene Fähigkeit, das Verhalten ihres Säuglings richtig zu "lesen" und zu spiegeln. Das bedeutet, dass du wahrscheinlich instinktiv versucht, das gezeigte Verhalten deines Babys wie zB. einen bekümmerten oder erstaunten Gesichtsausdruck, nachzuahmen. Ebenso wiederholst du vielleicht Töne, die dein Baby von sich gibt. So spielst du ihm seine eigenen Gefühle vor und drückst deine Zuneigung aus. Vertraue also darauf, dass du dich gut in dein Baby einfühlen und es richtig verstehen wirst. Dann erkennst du, wann dein Baby bereit ist für eine kleine Spieleinheit und wann es gerade Ruhe braucht.
Babys Körperkontrolle beginnt - Entwicklung der Motorik
Bedenke, wie sich dein Kind nach der Geburt auf dieser Welt fühlt. War es doch während der Schwangerschaft fast 9 Monate lang wie schwerelos im Fruchtwasser eingebettet und konnte sich in alle drei Dimensionen des Raumes bewegen, wird es durch die Geburt von einer Sekunde auf die andere durch die Schwerkraft hilflos. Es benötigt für jede Änderung im Raum deine Hilfe. Erst allmählich gewinnt es im Laufe des ersten Lebensjahres wieder Kontrolle über seinen Körper.
Kopf hoch
Die Kontrolle über den eigenen Kopf ist die erste motorische Errungenschaft deines Babys. Du kannst beobachten, wie dein Baby mit jedem Tag mehr lernt, sein schweres Köpfchen gegen die Schwerkraft zu heben und es mit der Zeit gezielt Geräuschen oder Bewegungen zuwenden kann.
Spiel mit den Händen
Weiters beginnt es, auch für kurze Zeit alleine zu spielen. Und zwar mit seinen Händen. Diese Spiel ist eine Vorbereitung für das Greifen, das in etwa mit 4 bis 5 Monaten einsetzt.
Hände in den Mund (Hand-Mund-Koordination)
Das Daumenlutschen wird schon im Mutterleib geübt und klappt deshalb auch außerhalb von Mamas Bauch von Anfang an erstaunlich gut. Die Fingerlein im Mund zeigen nicht immer Hunger an - sie dienen auch zur Beruhigung und zum Kennenlernen. Babys erforschen ihre Umwelt im ersten Lebensjahr großteils über den Mund (oral) und den Händen. Erst im 2. Lebensjahr untersuchen sie neue Gegestände wie wir Erwachsenen vorwiegend über die Betrachtung, also mit den Augen. Der Mund ist das erste Wahrnehmungsorgan für die Erkundung von Gegenständen. Deshalb müssen Kinderspielzeuge für Babys und Kleinkinder unter 36 Monaten auch eine gewisse Mindestgröße (Verschluckzylindertest) aufweisen, da sie sonst verschluckt werden können.
Hände vor das Gesicht (Auge-Hand-Koordination)
Manchmal wirst du beobachten können, wie dein Schatz eine Hand vor das Gesicht führt, seine Finger dabei langsam bewegt und gespannt dabei zusieht. Hier übt es die Auge-Hand-Koordination, die enorm wichtig für das Greifen lernen ist. Die Anstrengung lohnt sich: 2 Monate nach der Geburt ist die Auge-Hand-Koordination schon gut ausgebildet und entwickelt sich im 3. Monat noch weiter. Hindert man übrigens junge Schimpansen beim Betrachten ihrer Hände, dann entwickelt sich das gezielte Greifen mit nur großer Verzögerung. Auch bei blinden Kindern kann man die nachteilige Auswirkung einer fehlenden Auge-Hand-Koordination beobachten.
Hände betasten (Hand-Hand-Koordination)
Die Hände werden nicht nur über Mund und Auge kennengelernt, sondern auch gegenseitig durch Berührung. Diese Fähigkeit entsteht allerdings eher erst im 3. und 4. Lebensmonat, kann aber natürlich auch schon gegen Ende des 2. Monats auftreten.
Belohnung - erstes Lächeln
Am Ende dieser intensiven ersten Zeit wird man als Mama und Papa dann endlich belohnt: Des Babys erstes Lächeln bahnt sich den Weg in unser Herz.
Viel Spaß und Freude beim Kennenlernen, Beobachten und miteinander Spielen!
Dein CARELINO - Spielzeug mit Herz